oder „Lebe den Moment“
Anfang September, trotzdem ist es draußen schon bitte kalt. Wir verlassen die Hütte durch die warme Stube. Wir ziehen die Mützen tiefer in die Stirn und treten hinaus in die Finsternis. Auf 2238 m Höhe ist von der bevorstehenden Morgendämmerung noch nichts zu sehen. Wir machen uns auf den Weg Richtung Gipfel. Links von uns der steil ins Tal abfallende Hang, rechts der Bergkamm. In der Ferne leuchten – fast unheimlich – die Augen einer Gamsherde. Ganz leicht setzt die Dämmerung ein. Der Atem strömt in feinen Schwaden in die immer noch kalte, langsam heller werdende Gebirgsluft. Die Ausrüstung lastet schwer auf unseren Rücken, jeder Schritt auf dem steinigen Pfad muss sitzen, noch ein paar Höhenmeter, dann ist unser Ziel erreicht. Der Gipfelgrat. Kameras und Drohne werden vorbereitet, das ganze Team ist in höchster Konzentration. Mit den Models werden die anstehenden Foto- und Filmszenen besprochen, ein letzter Check der Rucksäcke, der Bekleidung und der Accessoires durch die Stylistin. Laptop und Speichermedien sind bereit. Dann kommt sie über den Bergkamm, taucht das Karwendelmassiv in orangenes, warmes Licht. Die Sonne. Unsere Models performen, die Kameras klicken, die Drohne steigt auf. Schnelle präzise Anweisungen und noch ein paar Varianten, dann ist er vorüber, der einzigartige und magische Moment des ersten Lichts am Berg. Die Sonne steigt schnell höher und beginnt die Luft zu erwärmen. Unsere Anspannung lässt nach, wir atmen die frische kühle Bergluft bewusst ein und machen uns auf den Abstieg zurück zur Hütte. Daten sichern, Akkus laden, Gepäck und Equipment umrüsten, ein stärkendes Frühstück. Dann geht es weiter in den zweiten von vier „on Location Shootingstagen“ mit unserem Kunden Tatonka. Welcome to our Expedition Life.